Coco Robicheaux – Hoodoo Party
Hoodoo Party
ALLIGATOR/EDEL CONTRAIRE
Schön, wenn es in unübersichtlichen Zeiten wie diesen auch mal Klarheit gibt: Coco Robicheaux heißt der Mann, HOODOO PARTY das Album.“Ah, Musik aus New Orleans“, freut sich der Fan im sonst so gestrengen Kritiker, „enthält sicher eine gehörige Portion Blues, löffelweise Rock, eine Prise Voodoo und den Geist der ‚Crescent City“‚. Flugs liest er den beigelegten Waschzettel – was mangels Realitätsbezug solcherTraktätchen eher selten vorkommt-, und was steht da? „Eine gehörige Portion Blues, löffelweise Rock, eine Prise Voodoo und der Geist der ‚Crescent City‘.“ Und? Was ist das? Wahr ist das. So wahr wie Monsieur Robicheaux ein Meister seines Faches ist. Der covert die richtigen Songs – Professor Longhairs „In The Wee Wee Hours“ etwa -trifft aber auch mit furztrockenen Eigenkompositionen ins Schwarze. Das shufflet („Thrift Store Suite“) und groovt („Burn My Bones“) und swingt („Real Smooth Talker“) und schleicht („Li’l Black Hen“,die wohl mal was mit dem „Little Red Rooster“ hatte), es pocht und pluckert das Schlagwerk, es schiebt die Orgel, es jaulen die Gitarren, beizeiten quäken Harmonika und Saxofon. Derweil hält Freund Coco mit Sumpfkröten-Stimme die Chose beieinander, schrubbt ein funky Rhythmusbrett, verrät seinen letzten Willen („Throw my ashes on the water / And let the Mississippi River take me down“) und kräht aus lauter Spaß an der Freud’auch mal „don’t forget to boogie“. Was wie alles hier nicht neu ist, aber dafür ziemlich unwiderstehlich.
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