Comateens
Coma für heute, teens für die Sechziger. Selten daß Musik und Name sich gegenseitig so gut auflösen. Die Comateens spielen duchsichtigen Synthi/Bass/Gitarre-Pop, manchmal Funk. Rhythmusbox im Stile der neuen, Harmoniegesang im Stile der noch nicht verdrängten Zeit. Kalifornischer Sonnenschein durchsetzt mit New Yorker Coolness, von mir aus auch umgekehrt. Die Comateens sind so eingängig wie distanziert, ihre Tanzmusik ist ebenso unbefangen wie gelegentlich paranoid. Sie besitzen eine souveräne Ader für beiläufigen Horror und stehen scheinbar unbeteiligt dabei, wenn die besten ihrer Songs plötzlich in uns hineinkriechen. Keine Sentimentalität, trotzdem zwei gelungene Coverversionen: „TVC 15“ (Bowie) und „Summer In The City“ (John Sebastian, Lovin‘ Spoonful), kurzangebunden, effektiv. All denen zu empfehlen, die beim Tanzen gern eine Gänsehaut riskieren, und die LP nicht längst schon als Import irgendwo erstanden haben. Aber besser jetzt hier veröffentlicht als nie.
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