Conrad Schnitzler & Ken Montgomery

CAS-CON II – KONZERT IN DER ERLÖSERKIRCHE, OST-BERLIN, 3.9.1986

Bureau B/Indigo (VÖ: 12.5.)

Werk ohne Autor: Ein denkwürdiges Konzert des Elektronik-Pioniers in Ost-Berlin, zum ersten Mal auf LP und CD.

Das Herzstück der Arbeiten des 2011 verstorbenen Conrad Schnitzler war ein gigantisches Klangarchiv, auf das er immer wieder zurückgriff, um in einer Art prototypischem Sampling seine Alben und Konzerte zu gestalten. Bereits Ende der Siebzigerjahre hatte der Westberliner Schnitzler Kontakt zu dem Avantgarde-Musiker Jörg Thomasius aus Ost-Berlin geknüpft. Pläne eines gemeinsamen Auftritts in Ost-Berlin gestalteten sich schwierig, weil das der Genehmigung der DDR-Obrigkeit bedurft hätte, Konzerte konnten allerdings als private oder kirchliche Veranstaltungen getarnt werden.

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So produzierte Schnitzler vier Kassetten mit seiner Musik, die der New Yorker Klangkünstler Gen Ken Montgomery am 3. September 1986 in der Erlöserkirche in Abwesenheit des Künstlers für ein Konzert benutzte: Beat-lose Soundkonstruktionen, farbenfrohe Synthesizer-Sounds, die die schwarze Grundstimmung kontrastieren und Dark-Ambient-Tracks, die erklären, weshalb Schnitzler nicht nur bei zeitgenössischen Elektronik-Musiker:innen hohes Ansehen genießt, sondern auch in der Black-Metal-Szene.

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Das alles entstand zu einer Zeit, in der die Kollegen der sogenannten Berliner Schule wie Tangerine Dream oder Klaus Schulze ihre experimentellen Ambitionen längst auf dem Altar der Achtzigerjahre-Klangästhetik geopfert hatten. Jörg Thomasius nahm das Konzert auf und brachte die Aufnahme 1987 auf seinem Label „Kröten Kassetten“ unter dem prosaischen Titel CONCERT heraus. Jetzt erscheint sie erstmals auf LP und CD.

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