Counting Crows – Hard Candy

Die Kalifornier mit dem melancholischen 70s-Sound schienen müde, ausgepowert und leer – und kultivierten auf ihren letzten Alben THIS DESERT LIFE und RECOVERING THE SATELLITES vor allem den eigenen, langweiligen Status quo. Dass ihnen inzwischen selbst eingefleischte Fans weglaufen, hat Adam Duritz erkannt – und Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Indem er das Kauzige, Knarzige, Altbackene und vielleicht auch Selbstgefällige über Bord warf und sich wieder auf richtig zwingende Songs besann. Schließlich hatten die Crows 1993 einen Megahit namens „Mr. Jones“, der auf wunderbare Weise zeitgemäßen Alternative Rock mit Country, Folk und Hippie-Flair kombinierte. Genau dahin will Duritz jetzt zurück, er hat sich mit U2-Produzent Steve Lillywhite und Gästen wie Ryan Adams verstärkt und klingt auf HARD CANDY so jugendlich, ambitioniert und ungestüm, als hätte es die letzten neun Jahre nicht gegeben. Das fängt beim wunderbaren „Miami“ an, das ganz verhalten beginnt, um dann eine unglaublich treibende Dynamik zu entwickeln. Der Titelsong dagegen ist 60s-Pop und „American Girls“ ein wuchtiger kleiner Ohrwurm. Die Tracks leben von der Frische, dem Druck und dem unbändigen Willen, eingängig, aber nicht anbiedernd zu sein.

www.countingcrows.com