Cowboy Junkies – Early 21st Century Blues

Folk? Blues ? Protestsongs! In Zeitlupe! Elf Stücke, darunter neun Covers, über Krieg, Angst und Gewalt.

Die Cowboy Junkies haben ja schon öfter Songs anderer Künstler adaptiert und in ihre seltsame Zwielichtzone überführt, dorthin, wo alles und jeder in Zeitlupe zu schweben scheint. Neil Youngs „Powderfinger“. Lou Reeds „Sweet Jane“, Townes van Zandts „To Live Is To Fly“ klangen in den Interpretationen der Geschwister Timmins wie Nachrichten aus halbvergessenen Träumen. Und im Vergleich zur Bonus-CD mit Springsteens „Thunder Road“, „Seventeen Seconds“ von The Cure, Townes‘ „Lungs“ und Neil Youngs „Helpless“ verblaßte im vorigen Jahr sogar das ungewohnt rockige Hauptwerk One Soul Now Early 21st Century Blues bietet neun Coverversionen sowie mit „December Skies“ und „This World Dreams Of“ zwei feine Originale, dje Michael Timmins für One Soul Now geschrieben hatte. Ansonsten enthält diese Blues-Elegie über Krieg und Gewalt, Habgier und Ignoranz zwei Traditionais („Two Soldiers“, „No More“), dazu Stücke von Dylan („Ucense To Kill“), Springsteen („Brothers Under The Bridge“, „You’re Missing“), Harrison („Isn’t It A Pity“) und Richie Havens. Die Band kennt nur zwei Tempi – slow und ssslooow – und streichelt ihre Instrumente, Margos Stimme jagt einem immer noch Schauer über den Rücken. So weit, so gut, so vorhersehbar. Spannend wird’s gegen Ende: John Lennons „Don’t Want To Be A Soldier“ erhält ein funky Drum-loop-Treatment, Michael Timmins läßt die Gitarre heulen, als war’s ein Stück von Hendrix, und darüber rappt ein gewisser Rebel, während Margo ihr Mantra murmelt: „I don’t want to be A soldier, mama, I don’t want to die.“ An U25 „One “ aber scheitern die Junkies – weil sie nicht zur Seele des Songs vordringen. Oder weil Johnny Cash schon alles gesagt hat? Dennoch: sehr respektables Album.

VÖ: 1.8.

>>>www.cowboyjunkies.com