Cowboy Junkies – The Trinity Session
Der Name führt nicht in die Irre: Die Cowboy Junkies fühlen sich schon der Country-Musik und -Tradition verpflichtet, allerdings auf eine Art und Weise, die von Dwight Yoakam oder Randy Travis ähnlich weit entfernt ist wie ihre kanadische Heimat von Nashville. Daß die Band aus Toronto ihr mittlerweile zweites Album mit einer kurzen acapella-Meditation eröffnet, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Das Herzstück der Junkies ist zweifellos die schwebende Stimme der Sängerin Margo Timmins, die gerade durch ihre scheinbare Emotionslostgkeit fast trancehafte Spannung schafft. Um dieses Kleinod herum weben ihre Begleiter äußerst sparsam ausstaffierte Arrangements zwischen Country, Blues & Folk, die in ihrer aufreizenden Langsamkeit Stille und Räume als essentielle Stilmittel nutzen. Die Cowboy-Junkies covern Hank Williams und Patsy Cline, doch eine wunderschöne, fast zaghafte Interpretation des Velvet Underground-Klassikers „Sweet Jane“, über die sich auch Lou Reed äußerst angetan äußerte, demonstriert, daß die Kanadier ihre Fühler auch auf dem Territorium spartanischen Rock’n‘ Rolls ausgestreckt haben. „Die perfekte Musik für 3 Uhr morgens“, meint Cowboy Junkies-Kopf Michael Timmins selbst zum Schaffen seiner Truppe. Kommt halt auch drauf an, was vorher auf dem Programm stand. Akut Suizid-Gefährdere sollten aber bei Titeln wie „To Love Is To Bury“, vielleicht lieber die Finger von diesem in seiner atmosphärischen Dichte wahrlich beeindruckenden Werk lassen …
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