Crazy Horse – Crazy Horse/Loose

Viele kennen Crazy Horse lediglich als Begleitband Neil Youngs. Nur wenige dagegen erinnern sich an ihr eigenes, Legende gewordenes Studiodebut aus dem Jahr 1971. Für dieses Projekt hatte sich das Trio zum Sextett umformiert. Neben Whitten/Talbot/Molina agierte Phil Speclors rechte Hand Jack Nitzsehe als Pianist. Zweiter Leadgitarrist war Nils Lofgren. Und als absoluter Slide-Star profilierte sich einmal mehr Ry Cooder. Zentrale Figur des Unternehmens war Danny Whitten. Der Gitarrist und Sänger schrieb fünf der elf Songs — darunter das prophetische ,l’ll Get By“, in dem der Junkie seinen eigenen Tod ankündigte.

Auch das Nachfotge-Album LOOSE spielten Crazy Horse ein Jahr später noch als Sextett ein, doch der Niedergang schien vorprogrammiert. Denn von der ursprünglichen Besetzung waren nur noch Billy Talbot (b) und Ralph Molino (dr/voc) übrig — talentierte Rhythmiker, aber keine begnadeten Songschreiber. Dennoch ging der fade Country-Rock von LOOSE in die Popgeschichte ein — als eine der mißratensten Zweit-Plotten aller Zeiten.

Als die erschien, hatte Wunderknabe Lofgren mit GRIN schon eine famose Gesellenprüfung abgelegt, auf die mit dem herausragenden Poprock von 1 + 1 prompt das Meisterstück folgte. Eine halbe Ewigkeit nur unter größten Mühen erhältlich, steht GRIN jetzt als Import-CD aus Frankreich, 1 + 1 als Kompaktplatte aus Amerika in den Regalen. Das wiederveröffentlichte Crazy Horse-Debul wurde in Japan gefertigt.