Daft Punk – Daft Club
Daft Punk pflegen eine Veröffentlichungspolitik des Big Bang. Zeitgleich zur DVD interstella 5555, dem House-Musical von Thomas Bangalter und Guy Manuel De Homem-Christo, hier also der Nachschlag zum zwei Jahre alten Album Discovery. Eigentlich muss man solche Remixe sofort raushauen, sonst verlieren sie den Bezug zum Original. Sei’s drum, Daft Punk selber haben sich das Instrumental „Aerodynamic“ noch einmal vorgeknöpft und die Vokalspur von „One More Time“ elegant über die Beats geschoben, und wir fragen uns: Ja, warum war das nicht schon immer so? Was das „Love Theme From Interstella 5555“ auf dieser Zusammenstellung zu suchen hat, wird Geheimnis von ein paar Promotern bleiben. Der Link zur DVD ist da, der House-Musik scheint allerdings die Puste ausgegangen, der Bass bläht und die Jazz-Gitarre spielt fürs Nachmittagsprogramm im Dudelfunk. Nennt man sowas Housical? Der Rest ist härter und: besser. „Härder, Faster, Better, Stronger“ als R’n’B im Stopand-go-Modus von den verehrten Neptunes ist dem Funky-House-Durchzug (Jesse & Crabbe Remixl vorzuziehen. Slum Village (wieder „Aerodynamic“) ist ein launig schunkelnder HipHop-Beitrag gelungen, Romanthony hat für“.One More Time“ ziemlich was von der Platte geputzt, im Ergebnis ist eine etwas nährstoffarme Soul-Ballade mit einsamer Gitarre zu bestaunen. Und so geht das hin und her, neben stimmigen Variationen stehen Bearbeitungen, die beim besten Willen nicht über eine wohlwollende AB-Mafinahme hinausgehen. Insgesamt wird der Daft-Punk-Sound leicht zerfleddert und zermahlen – Absicht oder Betriebsunfall?
Mehr News und Stories