Daniel Lanois – Shine

Kaum ein Produzent verfügt über eine so klar identifizierbare Handschrift wie Daniel Lanois. Seine Ehrfurcht gebietenden Referenzalben bestechen allesamt durch diesen einzigartig schwebenden, gleichzeitig schwermütigen Grundsound – siehe Bob Dylans Time Out Of Mind, Emmylou Harris‚ Wrecking Ball, U2s Joshua Tree oder Peter Gabriels so, um nur einige zu nennen. Lanois selbst tritt als Interpret nur gelegentlich in Erscheinung, zuletzt vor acht Jahren mit For The Beauty Of Wynona. Nun also Shine, sein drittes Solowerk. Das bietet aufs erste Hören kaum Überraschungen. Lanois‘ Trademark-Produktion hält die 13 Stücke zusammen, das Ganze ist eine eher besinnliche Veranstaltung. Leise kommen die Songs in den Raum, und leise, fast unbemerkt finden sie ihr Ende. Beschäftigt man sich näher mit Shine, fällt auf, dass der inzwischen 51 -jährige Kanadier offenbar seine Liebe zur Pedal Steel Guitar entdeckt hat. Immer wieder fließen Pedal-Licks durchs luftige Klanggestrüpp. Die beiden Instrumentals „Transmitter“ und „JJ Leaves LA“ perlen gerade zu unwirklich entrückt aus den Boxen. Weitere Highlights: die Gastvokalisten Emmylou Harris („I Love You“) und der unvermeidliche Bono, der „Falling At Your Feet“ veredelt. Ein ganz und gar nicht extrovertiertes aber sehr sympathisches Album. www.anti.com