Das Fernsehgericht – „Staatsanwälte küßt man nicht“ von Ivan Reitmann :: Kinostart: 2. Oktober

Weder Fisch noch Fleisch: Ivan Reitmann, mit „Ghostbusters“ über die Maßen erfolgreich, versucht mit seinem neuesten Machwerk in die Regionen der gehobeneren Unterhaltung vorzustoßen. Leider fehlt ihm dazu ein geeignetes Konzept.

Der merkwürdige deutsche Titel wurde wohl in Anlehnung an den Howard Hawks-Klassiker „Leoparden küßt man nicht“ gewählt, und tatsächlich geht es hier um einen liebenswert verschrobenen Typen, der von einer hübschen Frau zielstrebig in die Enge getrieben und umgarnt wird. Ansonsten flattern die „Legal Eagles“ (Original-Titel) eher flügellahm über die Leinwand. Robert Redford und Debra Winger geraten als Anwalts-Kontrahenten in die Wirren eines reichlich undurchsichtigen und konfus inszenierten Kunstraubes und finden über die gemeinsamen Abenteuer — wie könnte es anders sein — schließlich zusammen.

Der Liebe und der Gerechtigkeit sind Genüge getan, doch trotz zugkräftiger Stars, einem smashy Soundtrack (Rod Stewart, Steppenwolf u.a.) und einigen wirklich gelungenen Szenen, fehlt dem TV-Serien-Pilotfilmähnlichen Gerangel doch der rechte Biß. Die Charaktere besitzen keinerlei Profil, die Story weiß nicht, wo sie eigentlich hin will, und Daryl Hannah – als von Flammen verfolgte Performance-Künstlerin wirkt eher als Störfaktor.