David Bowie :: The Deram Anthology
Die wechselvolle Karriere des Show-Chamäleons David Bowie beginnt für viele Anhänger erst mit dessen Weltraummär „Space Oddity“ von 1969. Der Pop-Houdini selber denkt wohl auch so. Denn es findet sich keine einzige seiner musikalischen Jugendsünden in Bowies Live-Repertoire der letzten 20 Jahre. Verständlich, denn der schrullige Music Hall Pop, mit dem Bowie Mitte der 60er mehr schlecht als recht Brecht & Weill sowie den britischen Komödianten Anthony Newley imitierte, klingt auch heute noch ziemlich seltsam. THE DERAM ANTHOLOGY, 3 Sterne, koppelt erstmals sämtliche Bowie-Aufnahmen der Jahre 1966 bis 1968 auf Silberling. Darunter auch die in Cockney English gesprochene Ballade „Please, Mr. Gravedigger“ und das mit verfremdeter Stimme gesungene „Puppet On A String“-Rip-Off „The Laughing Gnome“. Zwei Archiv-Fundstücke „Ching-A-Ling“ und „He Was Alright“, eine frühe Version von „Lady Stardust“-dienen dabei als Kaufanreiz für beinharte Fans. Wesentlich besser angelegt ist das Geld denn schon bei THE BEST OF 1969-74, 5 Sterne. In diesem Zeitraum schuf Bowie sich mit dem blaßhäutigen, rothaarigen, zwitterhaften Alien „Ziggy Stardust“ ein perfektes Bühnen-Alter Ego. Musikalisch brachte Ziggy knallharten Rock mit Glam-Elementen zusammen. 20 Songs, darunter Klassiker wie „Suffragette City“, „Starman“,“The Jean Genie“und die schwer erhältliche Ur-Version von „All The Young Dudes“ sowie „The Prettiest Star“ (mit Marc Bolan an der Gitarre) legen Zeugnis von dieser Periode ab und sind für Neulinge der ideale Einstieg zur Musik einer der faszinierendsten Persönlichkeiten des Pop.
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