David Bowie – Vier Alben; Tin Machine – Tin Machine
Mit zunehmender Albenzahl fiel es dem Stil-Eklektiker aus Brixton/London immer schwerer, seiner chamäleonhaften Mimikri wesentlichen Ausdruck zu verleihen. Nach intensiven Flirts mit Folk, Pop, Rock’n’Roll, Soul und Funk begab sich Bowie zum Ausklang der 70er gemeinsam mit seinem damaligen Kompagnon Brian Eno auf synthetische Elektronikpfade — letztmalig als Pionier. Sein kreativer Output im folgenden Jahrzehnt war mit gerade mal vier Soloalben nicht eben üppig. Chics Nile Rodgers produzierte das romantische Funk-Epos LET’S DANCE (7243840982 2) 4 Sterne, das u.a. den gleichnamigen Millionenseiler, ‚China Girl‘ und ‚Modern Love‘ abwarf. Damit präsentierte sich David 1983 als reisefreudiges Yuppie-Idol, das auf der anschließenden Welttour durch Riesenarenen letztmalig ein kreatives Karrierehoch verzeichnen konnte. Allerdings bewahrten hauptsächlich Texas-Gitarrero Stevie Ray Vaughns bluesige Saitenzupfereien das mitunter doch recht gefällige Material vor dem Abrutschen in den allzu spiegelglatten Mainstream. Was weder dem 84er-Werk TONIGHT (7243 8 40983 2) 2 Sterne (einziger Lichtblick: ‚Loving The Alien‘) noch dem drei Jahre später erschienenen NEVER LET ME DOWN (7243 8 40986 2) 1 Sterne, seinem absoluten Tiefpunkt, erspart blieb. Etwas blutarm geriet 1989 sein Versuch sich mit der Brechstange als Sänger in einer Hard-Rock-Formation zu stilisieren. TIN MACHINE (7243 8 40985 2) 3 Sterne, debütierte zwar mit einigermaßen akzeptablen Songs, konnte Bowies künstlerische Talsohle dennoch nicht kaschieren. Alle vier Alben sind mit zahlreichen Bonustracks bestückt, darunter auch das im Duett mit Queen entstandene ‚Under Pressure‘, seine Kollaboration mit Jazzvirtuose Pat Metheny, ‚This Is Not America‘ und der Titelsong zum gleichnamigen Julien-Temple-Film ‚Absolute Beginners‘.
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