David Gilmour – About Face
„Weder habe ich versucht, dieses Album nicht wie Pink Floyd klingen zu lassen, noch habe ich mich bemüht, es wie eine Floyd-Platte ausfallen zu lassen“ David Gilmour 1984.
Im Gegensatz zu seiner ersten Solo-LP von 1978, die „just for tun“ eingespielt wurde, ist der Anspruch des Floyd-Gitarristen fürs neue Solo-Werk ambitionierter und zielgerichteter. ABOUT FACE ist wohl Gilmours Start in eine eigene Karriere. „Yes, absolutely correct“ (D.G.). Der Floyd-Ruhm scheint zu den Akten gelegt; auch Kollege/ Widersacher Roger Waters kommt in Kürze mit einem Solo-Album.
Natürlich engagierte Gilmour für das von Floyd-Ingenieur Bob Ezrin co-produzierte Album eine Garde von Stars: Jeff Porcaro, Steve Winwood, Ray Cooper, Jon Lord, Louis Jardine, Anne Dudley, Pino Palladino und lan Keewley (Paul Young Band) u. a. Für zwei der zehn Eigen-Kompositionen ließ er sich von Pete Townshend entsprechende Texte maßschneidern.
Gilmours musikalischer Horizont ist nicht gerade klein: dampfender Rock mit aufblitzenden Gitarren-Riffs, modernisierte Folklore, Pop. Satter, mit Funk durchtränkter Blues-Rock – in allen seinen stilistischen Experimenten erweist sich Gilmour als versierter Handwerker und kreativer Kopf. Viel zu oft unterdrückte Saiten-Streiche entfahren seinen Fingern; noch nicht abgestorbene Ideen entsteigen seinem Drang nach individuellem Ausdruck. Knapp: (4) Willi Andresen Seite fehlerhaft Musiker von Re-Flex. POUTICSOF DANCING ist das Erstlingswerk dieser britischen Band, bis dato noch ein recht unbeschriebenes Blatt. Doch das sollte sich bald ändern, denn die Gruppe liefert ein homogenes, erfrischendes Elektro-Pop-Album, das sich durch gleichbleibende Qualität aller zehn Songs auszeichnet.
„Praying To The Beat“ heißt nicht nur die Auftaktnummer – der Titel steht gleichsam symbolisch für die gesamten 45 Minuten Laufzeit. Denn er dominiert tatsächlich, jener treibende, pulsierende Rhythmus und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Songs. Refrains und Melodien haben besten Ohrwurm-Charakter und erinnern an Duran Duran.
Frontmann Baxter klingt wie eine Mischung aus Bowie und Ferry, bringt als Gitarrist aber eher verhaltene Power. Die meisten Akzente setzt Keyboarder und Komponist Paul Fishmann: Der warme Klang der Tasten prägt etwa die Tanznummern „Hurt“ und „Hitline“ oder den Slow-Song „Couldn’t Stand A Day“. Re-Flex machen zeitgemäße Musik mit Niveau, kommerziell und tanzbar. Schade nur, daß man sich textlich in abgedroschenen Platitüden ergeht. Dann klingt’s halt: Jlike your hair, I like your taste.“
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