David Lee Roth – The Best

Aufstieg und Fall einer Hardrock-Lichtgestalt in 20 Kapiteln: David Lee Roth zieht Bilanz einer Achterbahn-mäßig verlaufenen Solokarriere, die Mitte der 80er ihren Höhepunkt hatte, seitdem jedoch steil bergab ging. Wohlweislich präsentiert das Booklet dieser Best Of-Zusammenstellung nur Photos des Meisters aus längst vergangenen Tagen, mit Löwenmähne und durchtrainiertem Oberkörper. Der Zahn der Zeit hat mächtig an Roths Physis genagt. Aus Partyhengst „Diamond Dave“ ist ein dünnhaariger, „Don’t Piss Me Off“ wimmernder, Bluesveteran geworden, der im Winter 1996 die wohl letzte Chance seines Lebens vermasselte, durch eine Versöhnung mit den Van Halen-Brüdern noch einmal ins Scheinwerferlicht zurückzukehren. Und so verkümmert THE BEST zur reinen Retrospektive der vermeintlich größten Momente seiner Laufbahn (plus ein neuer Song), die jedoch schonungslos offenlegt, daß seine Blütezeit („California Girls“, „Yankee Rose“, Just Like Paradise“) wohl endgültig vergangen ist. Mitleid stellt sich allerdings nicht ein, sondern eher Wehmut an große Glamour-Tage.