Dead Kennedys – Fresh Fruit For Rolling Vegetables

Die Legende ist dieser LP längst vorausgeeilt. Erst war es der gewagteste Name, den sich je eine Punkband getraut hat: Dead Kennedys. Dann folgten Hymnen wie „California über alles“ oder „Holiday In Cambodia“, das die Pistols-Nummer „Holidays In The Sun“ zum Kindergartenlied degradierte. Die Dead Kennedys sind eine kultisch gefeierte Institution unter den kalifornischen Punk-Kids. Ja, sie spielen Punk und nochmals Punk wie die amerikanische Reincarnation der Sex Pistols. Was dieser Anachronismus soll? Die Dead Kennedys, allen voran ihr Sänger/Frontman Jello Biafra, sind mit Verlaub die bösartigste Karikatur von Rotten & Co, die sich eine degenerierte Gesellschaft nur wünschen kann. Wo die Rstols nur verbissen waren, paaren die Kennedys ihren Zynismus mit jener Portion Humor, schwarzem wohlgemerkt, die 1980 unseren verdorbenen Gehirnen angemessen ist. Speziell Biafra versteht es, an die miesesten und niedrigsten Instinkte zu rühren, indem er letzte Reste eines ethischen Bewußtseins niederwalzt. („Kill The Poor“ oder „I Kill Children“). Die Dead Kennedys verstehen sich auf die Art von Satire, die ihr Name verspricht, wenn vielleicht auch nicht jeder Song ein Treffer ist. Jedes satirische Programm hat bekanntlich seine ups und downs, aber nicht jedes endet mit einer Coverversion von „Viva Las Vegas“.