Def Leppard – X
Schon scheiße, wenn man von einem Album gut 16 Millionen Stück verkauft hat, folglich mal „one of the world’s premier rock bands“ war – und sich immer noch an dem verdammten 15 Jahre alten Überflieger messen lassen muss wie die tauben Leoparden. Die kämpfen auch auf ihrem zehnten Studiowerk mit den mächtigen Schatten, die HYSTERIA noch immer wirft, und es scheint, als ob das britische Quintett so tangsam kapituliert. Denn statt auf die längst überfällige Innovation setzen Joe Elliott& Co. mit X wieder nur auf eine weitere Blaupause ihres längst überholten Mideighties-Mainstream mit nie wirklich aggressiven Gitarren, den üblichen Breitwand-Backingchören und einem harmlosen „Tausend-Mal-gehört“-Groove, der nicht mal mehr Radio-Arabella-Redakteure schockieren dürfte. Das passable AC/DC-Fast-Rip-Off „Four Letter Word“ bildet die einzige Ausnahme, ansonsten: Midtempo-Liedchen mit klischeestrotzenden Texten, dazwischen belanglos-keimfreie Kuschelrock-Balladen wie „Let Me Be The One“, alles ordentlich produziert, aber eben auch so spannend wie die Lottozahlen von letzter Woche. „Lets Get Rocked“? Gern, aber bitte von anderen, die sehr wohl wissen, wo der Hammer im Jahr 2002 wirklich hängt.
www.defleppard.com
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