Deftones – Around The Fur

Den groß angelegten Lärm der Deftones als metalmäßig zu bezeichnen, erscheint durchaus logisch. Logisch deshalb, weil sich die Gitarre des Herren Carpenter wie die berühmte Axt im Wald verhält und so ziemlich alles umholzt, was sich ihr in den Weg stellt. Logisch auch deswegen, weil Sänger Chino Moreno kreischt, haucht und verführerisch ins Mikro raunzt, als ginge es darum, eine Singgemeinschaft bestehend aus Marilyn Manson, Trent Reznor und Mike Patton stimmgewaltig gegen die Wand zu atmen. Natürlich kann eine solch metallische Spielart nicht ohne ein ordentliches Groove-Fundament existieren, wofür Schlagzeuger Abe Cunningham und Basser Chi Cheng bei den Deftones verantwortlich sind. Doch den vielversprechenden ersten vier Songs, in denen die Band den crossovernden Übervätern von Faith No More spielend den Rang abläuft, folgt mit „Ricketts“ leider die radikale Ernüchterung. Hardcore à la Sick Of It All dümpelt hier irgendwo zwischen unkontrolliertem Aufbegehren und ungezügelten, aber eher hilflosen Wutausbrüchen umher. Doch schon „Be Quiet And Drive (Far Away)“ verspricht mit grandiosem Melodic-Core bereits Besserung. Es gibt einige Bands, die sich um den Metal verdient gemacht haben und nach wie vor versuchen, mit neuen Ideen und Intelligenz das Genre nicht zur Lachnummer verkommen zu lassen. Die Deftones gehören seit AROUND THE FUR mit Sicherheit auch dazu.