Dennis Brown – Love Has Found Its Way
Dennis Emmanuel Brown war nie ein sentimentaler Poet wie Ray Cousins, der das Ghetto bis in den hintersten Winkel ausleuchtet – oder ein zähneknirschender Satiriker wie Leroy Sibbles. Seine Stärke liegt seit jeher bei schlichten truth & rights-Songs mit biblischem Samariter-Moralismus in „a fish for you and a fish for me, a break of bread and a cup of tea“-Manier. Oder – und zuallererst -bei ganz irdischen lovers. Gebt ihm die kitschigsten und trivialsten Amouren, laßt ihn meinetwegen Schmachtfetzen von Teddy Pendergrass interpretieren – er würde sich mit seinem schwärmerischen Charisma noch immer elegant genug aus der Affäre retten.
Nachdem er seine Aktivitäten aufgesplittet hat (ein Showcase, der sich aus seinen jüngsten Pre-Release-Singles zusammensetzt, kursiert gegenwärtig durch die Reggae-Outlets) ist LOVE HAS FOUND ITS WAY nun das Business, sein zweites Album für A&M, für Rundfunk-Einsatz, für Amerika … Er agiert hier zwar mit Rücksicht auf diese drei Machtfaktoren zu lax, loyal und gehemmt, aber trotzdem – es gibt ein Level, unter das Dennis Brown niemals fällt.
Erstaunlich, daß er mit dem eher orthodoxen Rasta-Chant „Get Up“ und „Handwriting On The Wall“ seine besten Momente hat, für das Joe Gibbs so sinistre Verse verfaßte wie: …. have you read the newspapers lately/looks like mankind has surely gone crazy/making bombs that leave houses, but külbabys …“.Und das sind eben keine von den zügigen, aber wenig spektakulären Uptempo-Songs, die bei LOVE HAS FOUND ITS WAY dominieren.
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