Derek Bailey/George Lewis/John Zorn – Yankees
Drei Großmeister der improvisierten Musik trafen sich 1983 in den OAO-Studios in Brooklyn zum musikalischen Gipfeltreffen: der Engländer Derek Bailey, seit vier Jahrzehnten die Autorität an der improvisierten Gitarre,der Posaunist George Lewis aus Chicago, der in den 70er Jahren mit seiner Band Quadrisect bekannt wurde, und schließlich John Zorn – New Yorker Klangterrorist zwischen moderner Musik und Free-Jazz – an Alt- und Sopransaxophon und Klarinette. Zusammengehalten wird die Musik auf YANKEES von Derek Baileys zirpender Stakkato-Gitarre. Darüber breiten Lewis und Zorn Klänge am Rande der Erkennbarkeit aus – Musique concrete, wenn man so will. John Zorn treibt sein Altsaxophon an die natürlichen Grenzen und George Lewis überrascht von Zeit zu Zeit mit kurzen melodischen Einlagen. Drei Musiker, die sich gegenseitig anstacheln, das Unmögliche aus ihren Instrumenten herauszuholen und dabei auch noch reichlich Humor beweisen. Den muß man auch haben, um Musik zu genießen, die mal wie eine aufgescheuchte Hühnerherde klingt, mal durch Blasen mit dem Mundstück in ein Wasserglas erzeugt wird. Ist das noch Jazz, oder ist es schon moderne Klassik? Unmöglich zu sagen. Aber es ist überwältigend.
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