Devadip Carlos Santana :: Oneness/Silver Dreams Golden Reality
Wohlan, solche Guru-Platten laß ich mir gern gefallen – auch harte Gegner der Metaphysik werden diesmal vom Devadip C.S. gut bedient. Zum einen kann ja, wer Santana nur rockig mag, sich an „Inner Secrets“ halten. Wer aber versponnene Intermezzi, gepaart mit ganz kurzen Jazz-Anklängen und darüber hinaus mit viel ursprünglichem Santana möchte, hier ist die LP: „Oneness…“. Kommerzielles Denken wird Santana kaum zu dieser Mischung aus Irrealem und Greifbarem getrieben haben – die früheren Religio-LPs gingen gut über den Ladentisch. Eher scheint da eine innere Einstellung zum Guru, zur Welt und zum Leben eine Wandlung erfahren zu haben: Nicht das für den Plattenkonsumenten kaum nachvollziehbare religiöse Denken steht nun vorn, sondern die neuerliche Hinwendung zu Rock und Rhythmus. Und so finden sich denn neben einer abwechslungsreichen Live-Sequenz ein Ausrutscher ins Schmalz („Silver Dreams Golden Smiles“), ein herrliches spanisches Gitarrensolo namens „Golden Dawn“, ein mitreißendes Stück Salsa in „Free As The Morning Sun“ sowie mehrere Instrumentals, die merklich an „Inner Secrets“ und besonders an das dort enthaltende „Life Is A Lady/ Holiday“ erinnern. Neben einigen früheren Santana-Kollegen hat die gesamte derzeitige Santana-Band an dieser Platte teilgenommen, das Cover ist sehr hübsch und sogar Sri Chinmoy’s minimale Weisheiten gefallen mir, weil sie in so schöner Schrift gedruckt sind. Und insgesamt läßt sich die LP (ebenso wie Santana’s heutige Einstellung zum Guru?) treffend so darstellen: Die Innenhülle gibt zunächst die Adresse des Santana-Fanclubs an und darunter die Anschrift von Sri Chinmoy… so soll’s sein, so ist’s richtig!
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