De/Vision – Devolution
Ohne in das medienübliche Grufti-Dissen zu verfallen, kann man dennoch eines sagen: Besonders tolerant ist die schwarze Szene nicht. Das bekamen auch De/Vision zu spüren, aufgrund ihres zu „gewagten“ 99er Werks Void wurde ein Exempel statuiert, die Schwarzfüße straften sie mit Ignoranz. Nicht genug damit, auch ein Gruppenmitglied seilte sich ab, zurück blieben Sänger und Komponist Steffen, Texter Thomas und die große Freiheit. Vom engen hessischen Bensheim zogen die beiden in die weiträumige Metropole Berlin, fortan orientierten sie sich musikalisch mehr in Richtung Pop, achtziger Jahre Elektro. Ambient und Techno. Devolution präsentiert Synthies und Sequenzer galore und legt dabei vor allem Wert auf prägende Stimmungen. „When The World Disappeared“ gerät so zum Ambient-Melancho-Pop, „Miss You“ zum Joy-Division-Gedächtnis-Schluchzer, „Drifting Sideways“ mit seinen Pucker-Rhythmen und Vocoder-verzerrtem Gesang zum Fließband-Hit a la Cher. Gelegentlich wird beim Schielen nach Massenkompatibilität die Grenze des guten Geschmacks schon mal überschritten, sei’s drum, unterm Strich muss man den Wahl-Berlinern großes handwerkliches Geschick und ein gutes Händchen beim Erzeugen eindrucksvoller Gemütslagen bescheinigen. www.devision.de
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