Die Ärzte :: 13
Die Ärzte aus Berlin sind total stolz auf ihre neue Platte. „Irgendwann gehen einem die Superlative aus“, freut sich Farin Urlaub, „und bei dieser Platte sind wir echt soweit!“ Nach dem in zwei Wochen hingerotzten Schnellschuß LE FRISUR von 1996 hat man jetzt wieder gut Zeit und Geld investiert. In drei Monaten mit dem eigens aus dem spanischen Wahl-Exil eingeflogenen Stamm-Produzenten Uwe Hoffmann in Hamburg eingespielt, soll 13 am 25.5. in den Läden stehen. Und genau an diesem Tag soll die Menschheit das neue Werk der Besten Band Der Welt auch erstmals zu Gehör bekommen, selbst Das Tollste Musikmagazin Der Welt bekam vorab nur ein fünf Tracks umfassendes Trailer-Tape anvertraut. Darauf finden sich zwei-in der Tat sehr knallige und dick produzierte – Punkpop-Reißer aus der Feder Urlaubs („Meine Freunde“. „Lied für Dich“), ein „1/2 Liebeslied“ von Bassist Rod Gonzalez, ein schön wehmütiger Abschiedssong, der einen im durchgeknallten Ärzte-Kosmos aber etwas ratlos hinterläßt und zwei Bela B.-Stücke, „Ignorama“ und „Goldenes Handwerk“, in dem der Schlagzeuger zu herrlich albernem, pedalsteel-jauligem Trucker-Doof-Country das Hohelied auf die Geistesarmut und seinen Berufsstand singt. Witzig das, charmant auch. Trotzdem möchte man hoffen, daß der Band, die der Welt dereinst „Meine Ex(plodierte Freundin)“ schenkte, da auf voller Albumlänge an ein oder anderer Stelle noch etwas mehr der Gaul durchgeht.
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