Die Jüüngeren von Britta Mischer :: Dokumentation
Britta Mischer, Jahrgang 1971,arbeitet als freie Grafikerin. Für ihren Band DIE JÜNGEREN befragte sie Menschen von 13 bis 30. Von einem bunt gemischten Publikum wollte sie wissen,“Wen oder was liebst Du?“,“Bist Du politisch?“,“Was passiert nach dem Tod?“,“Glaubst Du an Gott?“, „Wovor hast Du Angst?“ oder auch „Bist Du subkulturell?“. Rede und Antwort standen Blumenkinder, Grufties, HipHopper, Computerfreaks, Skinheads, Mod-Fans, Bauwagenbewohner, BMX-Radler, Sprayer oder Skater, kurz: der berühmte repräsentative Querschnitt des ganz normalen Jugendlichen-oder auch nicht. Außen vor blieben nämlich geschniegelte Yuppies, Normalo-Familienväter oder sonstige unhippe Zeitgenossen, die ihren Samstag Abend lieber im Schützenverein als im Ragga-Club verbringen. Wer keinen trendigen Subkultur-Faktor vorweisen kann, muss bei Britta Mischer draußen bleiben. Dagegen ist zwar im Prinzip nichts einzuwenden, es nimmt dem Buch allerdings auch ein Stück Relevanz. Sei’s drum, das grafisch aufwändig gestaltete Werk, in dem es mit 400 Fotos noch mehr zu gucken als zu lesen gibt, macht Spaß und funktioniert als fragmentarisch konsumerable Klolektüre wie als Anschauungsmaterial im Sozialkundeunterricht. Clara guckt am liebsten Tierfilme, ihr Freund erholt sich auf der Intensivstation von sieben Messerstichen, die er bei einer Bandenfehde kassiert hat. Nina macht eine Ausbildung zur Labor-Assistentin, trägt aus Prinzip Schwarz, hört am liebsten Death Metal und meint: „Irgendwann fliegt alles in die Luft.“ Andrea ist 16, liebt Janis Joplin und ihren Freund Andre und sagt: „Ich bin Hippie.“ Neuges erklärt den Unterschied zwischen Psychobilly und Rockabilly und träumt davon, Motörhead-Konzerte zu organisieren. Fazit: ein buntes, unterhaltsames Bilderbuch, in dem das Erwachsenwerden ein bisschen spannender aussieht als es eigentlich ist.
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