Elektronische Tanzmusik findet heute weitgehend in Nischen statt. Die Tendenz zur Verkleinerung nimmt zu. Im Vergleich zum Rest der Szene haben es sich Mathias Modica und Jonas Imbery mit ihrem Gomma-Label aber in einer Wachstumszone gemütlich gemacht. Ihr eigenes, unter dem Namen Munk erschienenes Album APERITIVO hat den Kult ebenso angefacht wie die jüngsten Unternehmungen von Whomadewho. Gemeinsam mit den New Yorkern von DFA. dem Londoner Erol Alkan und den Belgiern von Soulwax/2 Many DJs gehört die Gomma-Gang zu einem international operierenden Kartell von Musikern, DJs und Produzenten, das mit einem Amalgam aus Techno-Resten, Electro, Disco, Rock und Avantgarde-Akzenten den Clubsound bestimmt. Im Gegensatz zu den 90ern, wo anonyme Endlosgeräusche den Tanzton angaben, scheut sich die heutige Generation nicht, die ein oder andere Hymne zu riskieren. Midnight Mikes „Hot In The Kitchen“ ist so eine. Das von Ewan Pearson gemischte Stück gefällt mit lasziv-zwischenmenschlichem Dialog. Sehr sexy. „Kick Out The Chairs“, im Original ein ziemlicher Punk-Funk-Brecher von Munk und ihren Gästen von DFA, wird hier in einer überraschend entspannten Version mit kickender Baßlinie angeboten. Auch das Fast-Falsett von Whomadewho in „Space For Rent“ ist ein Highlight, deshalb taucht es gleich in zwei Versionen auf. wobei die von The Rapture bisher unveröffentlicht ist. Modica und Imbery haben das alles und noch mehr paßgenau ineinandergemischt, so daß der Party eigentlich nichts im Wege steht.

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