Diverse – Minifunk Crew: The Newest Funky Brutalism
DIVERSE Minifunk Crew: The Newest Funky Brutalism
MINIFUNK/EFA
Jetzt geht’s los. Attention, Senoras y Senores, bitte be(ob)achten Sie von nun an ein neues Zentrum elektronischen Schaffens. Es heißt Barcelona und hat nach fünf Sonar-Festivals voll importierter Weltklasse-DJ-Kultur jetzt auch eigene Produktionsstätten in vollem Effekt. Minifunk, gerade mal drei Jahre alt und schon bei Katalognummer 38, ist ein selbst erklärtes Funk-Label, was sich vorrangig in House übersetzt. House in jedweder Darreichungsform füllt auch die erste dieser beiden CDs. Das beginnt mit unterhaltsamem Pathos in Form einer Roboter-Sci-Fi-Stimme, die die Firmengeschichte zum großen Helden-Drama stilisiert. Mit „In the Year Of 1996, in a musical desolated City…“ geht das los. leitet dann aber direkt über in upfronteste iberische Körperlichkeit mit Bläsern und Percussion. Bester Spaß und Tanz in straightem Four-To-The-Floor, und mit all den Elementen, die als positiv südländisch konnotiert sind. Einigen der beteiligten Acts begegnen wir auch auf dem zweiten Tonträger wieder, wo sie sich allerdings in einem ganz anderen, elektroid-gebrochenen Licht zeigen: minimaler, experimenteller aber trotzdem funky. Nichts, aber auch gar nichts an diesen Stücken lässt ein herablassendes Schulterklopfen zu. Hier kommen zwei Handvoll neuer Acts, von denen zwar kaum jemand außerhalb Spaniens je gehört haben dürfte, die aber den sogenannten „internationalen Standard“ (ein ähnlich sinnloses Wort wie „CD-Qualität“) leichterhand erfüllen, dabei Frische und Enthusiasmus vermitteln, die vielen Produktionen einer unangemessen selbstbewussten Szene abgeht. Einzig, wo die „Brutalism“ des Titels sitzt, erklärt sich nicht, (hv) 5
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