Diverse – Nicht Zuhause Mama

In der Münchner Trikont-Werkstatt hat man wieder gebastelt: Herausgekommen ist unter der Regie des Autors Franz Dobler ein passabler Nachfolger für den WO IST ZUHAUSE, MAMA?-Sampler, mit dem man vor einiger Zeit eine Art Standortbestimmung für die deutschsprachige Popszene zu geben versuchte. Musikalische Perlen, die sonst nicht so leicht zu finden sind, wollte man vor die breitere Käuferschicht schmeißen und war recht erfolgreich. Nun also eine neue MAMA-Ausgabe mit einer diesmal besonders wilden Zusammenstellung der unterschiedlichsten Ansätze deutscher Popmusik. 25 Stücke, eng gepresst, die gesamte Bandbreite zwischen herrlichem Genius und grobem Unfug aus der Kleinkunstecke abdeckend. Bekannte Namen? Da gibt es zum Beispiel Rocko Schamoni, Abwärts, Tocotronic, Tilman Rossmy, Andreas Dorau, Attwenger. Skurrilitäten? Noch reichlicher vorhanden – von Howard Armstrong & Ted Bogan mit ‚Du, du, liehst mir im Herzen‘ über Ernst Jandl bis zum Münchner Jeep Boat Orchestra. Das alles ist natürlich fürchterlich interessant und kann zu einer vergnüglichen Fahrt durch die Geisterbahn der deutschsprachigen Popszene werden. So richtig schlüssig begründen kann man zwar offenbar nicht, warum sich nun gerade diese Künstler alle auf einer Platte vereinigen müssen. Aber das ist wohl auch gar nicht so wichtig: In Doblers großem Herzen ist für alle Platz. Als gemeiner Hörer kann man nur leider manchmal wenig damit anfangen.