Diverse – Nuggets II: Original Artyfacts From The British Empire And Beyond 1964-1969 :: Beat-Box: Die Schatzkiste

Gut, dass es Rhino gibt. Wer sonst rettet Repertoire, das seit Dekaden aus den Katalogen und oftmals aus den Köpfen selbst der beschlagendsten Musikfreaks verschwunden ist? Und noch besser, dass bei Rhino Leute sitzen, die nicht nur mit Leidenschaft, sondern auch mit der gebotenen Akribie an das Heben verschütteter Schätze gehen. Nach Nuggets, der verdienstvollen US-Garagenrock-Sammlung aus dem Jahr 1997, nun also der Nuggets zweiter Teil: 109 (!) Songs auf vier prallvollen CDs plus über 100-seitiges Booklet, Linernotes unter I anderem von Greg Shaw und tonnenweise herrliche Fotos; diesmal ausschließlich Material aus dem nichtamerikanischen Raum. Neben Tracks verschiedener UK-Arts (darunter auch Frühes von Small Faces, Status Quo, Van Morrison, David Bowie, Pretty Things) gibt’s jede Menge Obskures aus abgelegenen Rockprovinzen wie Australien, Germany, Niederlanden, Mexiko, Brasilien, Uruguay, Polen oder auch der damaligen CSSR, selbst The Mops aus Japan sind dabei. Den Großteil der Sammlung indes bestreiten die Inselrocker, und da sind es die Vergessenen, die No Names, die Helden für einen Tag, die Nuggets II zum Freudenfest machen. Zwischen 1964 und 1969 ließen sie’s ohne falsche Scham scheppern, knallen, ballern, bumsen und dröhnen. Das hier ist wie eine alte Wochenschau – ein bisschen antiquiert vielleicht, aber absolut authentisch. Aus der Zeit, als Pop noch neu, spannend und weitgehend unbeleckt von lähmenden Marketingfesseln war. Also noch denen gehörte, die ihn machten.

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