Diverse – Tempo Jazz Edition Vol. 4—6
Des nicht unbeträchtlichen Erfolges wegen hat man das ‚Edition‘-Konzept dreifach getreu fortgesetzt —- wobei einige Schwächen der ersten Runde diesmal souverän vermieden wurden. TALKIN‘ LOUD – SAYING SOMETHING präsentiert zwei Newcomer sowie die Label-Stars Omar, Galliano, Incognito und die Young Disciples mit je zwei bis drei Remixes, Live-Aufnahmen oder neuen Titeln. Und zwar diesmal ohne verkrampften Jazz-Etikeftenschwindel für sowieso von Funk, Soul und HipHop Geprägtes.
Lust auf mehr – und so sind diese Sampler ja nicht zuletzt gedacht — macht auch die Modern Jazz Compilation PLAYIN‘ NOW – FEELIN‘ FUNKY. Aus der M-Base-Ecke kommen neben Cassandra Wilson die Saxophonisten Gary Thomas und Steve Coleman. Traditioneller geht’s zu bei Dee Dee Bridgewater, den Harper Brothers und Saxophonist Vincent Herring. Die Avantgarde ist mit Wolfgang Puschnig, Miniature und Peter Apfelbaum unterhaltsam vertreten. Des weiteren dabei: Andy Shepard, Cleveland Watkiss, Michel Petrucciani – selbst wenn nicht alles richtungsweisend ist, das Spektrum stimmt.
Und das gilt diesmal auch für die Rückblicksrunde STAYIN‘ COOL – SWINGIN‘ MELLOW. Nicht mittelprächtige Hits und musikalische Belanglosigkeiten, sondern eine wilde Schlitterpartie: Betty Carter und Charlie Parker in direkter Folge. Ob Miles oder Kirk, Shirley Hörn oder Tom Waits — die Auswahl ist inspirierter, mutiger, jazziger geworden, läßt ein paar Durchhänger lokker verschmerzen.
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