Emily, Marty und Natalie in Strass und Leder – fehlt nur noch die gute alte Showtreppe. Reichlich pompös kommt top of the world daher. Vom rockigen Showstarter „Goodbye Earl“ über „Landslide“ bis hin zur ausgelassenen Bluegrass-Einlage von „White Trash Wedding “ wird hier alles auf großes Kino getrimmt. Neben den drei Ladies agieren zwölf weitere Musiker, eine achtköpfige Begleitband plus ein vierköpfiges Streichquartett. So weit, so nett und musikalisch perfekt sowieso – nur: Da der Film aus mehreren Auftritten der 80 Konzerte umfassenden Welttour zusammengeschnitten ist, erleben wir hier keinen authentischen Konzertabend, sondern allenfalls eine llusion davon. Tatsächlich sind selbst innerhalb einzelner Songs Bildsequenzen aus verschiedensten Performances vereint. So sieht man Leadsängerin Natalie Maines in ein und derselben Strophe in zwei verschiedenen Outfits und gelegentlich gar mit verschiedenen Instrumenten. Überdies geizt die DVD mit Bonus-Features: Lediglich der Videoclip zum Titeltrack „Top Of The World“ findet sich als Zugabe, keine Interviews, keine Fotogalerie, keine Discografie geschweige denn eine Making Of-Doku. Schade. Und noch was, die Damen: Wie kann man eine Emmylou Harris für den Backgroundgesang auf „Godspeed (Sweet Dreams]“ antreten lassen und sie dann im Film zwar hören, nicht aber sehen lassen? Das geht mal gar nicht.