DJ Donna Summer :: Panther Tracks
Breakcore: Ein Remix-Album, das ein Eigenleben entwickelt hat.
Jason Forrest hat bereits zu einer Zeit Breakcore-und Mash-Up-Techniken benutzt, als das noch Fremdwörter selbst für die eingeweihtesten Bescheidwisser waren. Zum künstlerischen Gesamtkonzept des Amerikaners in Berlin gehörte, dass er Anfang des Jahrzehnts ein paar Platten unter dem Namen „Donna Summer“ veröffentlichte. Mit Cut-ups führte Forrest unzählige digitale Samples, deren Rechte in den seltensten Fällen geklärt waren, zu einer ultrabeschleunigten Variante von Hardcore-Techno zusammen. Dieser nur scheinbar respektlose Umgang mit Namen und Musik verlieh einem Subtribe der elektronischen Musik eine subversive und anarchische Qualität-was bisher noch den wenigsten Musiken geschadet hat. Dass Forrests neues Album als „Donna Summer“ den Zusatz „DJ“ führt, hat möglicherweise mit der (potenziellen) Intervention einer nicht unbekannten Künstlerin aus den 70er-Jahren zu tun, die denselben Namen trägt, panthertracks ist eine Art Remixalbum, das auf Tracks von DJ Slipmat, Ratpack, Ellis D., DJ Rod Lee und DJ Chip basiert, dann aber ein Forresttypisches Eigenleben entwickelt hat. Denn was bedeutet schon ein Remix für einen, dessen „eigene“ Tracks aus mikroskopischen Samples -vor allem von als uncool gebrandmarkten 7Oer-Jahre-Schweinerockern-besteht? Auch hier zelebriert „Donna Summer“ wieder die wehtuende, nervenzehrende Highspeed-Noise-Variante von-ja-Elektro Rock, die um halb fünf im Club, wenn eh alles zu spät ist, für volle Tanzflächen sorgt. In diesem Zusammenhang wirkt das ungewöhnlich eingängig behooklinte „Boomshakalaka“ fast schon wie ein mainstreamiger Dancefloor-Hit im Universum von Jason Forrest.
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