DJ Hell :: Coming Home By DJ Hell

Stereo Deluxe/Warner

DJ-Mix: Eine „Under The Influence“-Sammlung, die erzählt, welche deutsche Musik dem DJ so bedeutsam ist.

Wir haben schon darauf hingewiesen, dass sogenannte Under The Influence-Alben durchgängig eine geringere Halbwertszeit als, sagen wir, ordentliche Pop-Platten besitzen. Was schlicht damit zu tun hat, dass sie auf dem Schlüssellocheffekt basieren: Was hört mein liebster DJ, Gitarrist oder Elektro-Produzent denn so privat, ja, was hat ihn zu dem gemacht, der er ist? Die fünfte Veröffentlichung in der Coming Home-Reihe gibt darauf, und dem Compiler dieser 18 Tracks aus den Jahren 1975 bis 2005 ist da Glauben zu schenken, eine sehr genaue Antwort. DJ Hell ist, und das kann man nicht böse meinen, ein Gutmensch der populären und elektronischen Unterhaltung: Die Sammlung seiner Lieblingslieder aus Deutschland beginnt bei Kraftwerk („Ohm Sweet Ohm“) und Rheingold („Dreiklangsdimensionen“), reicht über DAF, Ideal, Fehlfarben, Der Plan und Blumfeld („Tausend Tränen tief“ im Loverboy-Mix von DJ Koze und Steve Bug) bis hin zu, Achtung, Ricky Shaynes „Mamy Blue“ und Reinhard Meys „Gute Nacht Freunde“. Idealer hätte es nicht sein können. Ein bisschen zu Kitsch und Pathos neigt er dann aber doch, der Herr Hell, wenn er Reinhard Mey „Weltformat“ bescheinigt. Sei’s drum, das sind die Momente, für die man in Alben dieser Art noch einmal reinhört, weil man’s schon beim ersten Mal kaum glauben konnte.

The Dodos