DJ Yoda – The Amazing Adventures Of DJ Yoda

Diese Hip-Hopper! Sind heutzutage immer so ernst und grimmig. Nur DJ Yoda nicht. Er hat so viel britischen Humor, dass es gleich für 24 Tracks reicht. In seiner Heimat weiß jeder um den Witz des Londoners. Er war mit Fatboy Slim auf Tour, bringt Mix-CDs raus, schreibt regelmäßig Musik für visuelle Medien und wurde von Fans und Journalisten in diverse Bestenlisten gewählt. Der Mann versteht sein Handwerk. Trotzdem hat er sich bei der Produktion dieses Albums nicht allein auf seine Fingerfertigkeit verlassen. Es gibt eine Menge Gastauftritte auf the amazing adventures of DJ yoda zu hören, und die sind es auch, an denen das Ohr hängen bleibt. Biz Markie, ein alter Bekannter auf dem Gebiet des Wortwitzes, ist gleich mit zwei Beiträgen vertreten. Auch die Jungle Brothers dürfen hier nicht fehlen. Die wahren Hinhörer sind aber andere. Sways urkomische Kampfrede gegen sinnloses Geplapper an Mobiltelefonen etwa, die an die tollen Mitchell Brothers erinnert. Von Yodas Swing-Loop begleitet, fordert Princess Superstar: „Let’s Get Old“. Die unterschätzten Aspects aus Bristol weihen uns in ihre Zahnpflegegewohnheiten ein. Auch hörenswert ist die Art und Weise, wie der bluesgeschulte Künstler Mr. David Viner mit der geschlechtsteilfixierten Sprache vieler Rapper umgeht: „I sure do love that pussy. I love that pussycat, why don’t you come here kittie and scratch my back?“ Muss man gehört haben. Da bleibt kein Auge trocken. Der Hip-Hop-Stammhörerschaft mag das vielleicht nicht ganz geheuer sein, aber es sei ihr versichert, dass DJ Yoda auf THE amazing adventures of DJ voda keinen Klamauk veranstaltet, sondern mit gekonntem Witz bei der Sache ist. Er liefert ein ganz eigenes Gegenmodell zu gängigem Gebaren im Genre, ohne den musikalischen Gehalt zu vernachlässigen. Amazing indeed.