Do It Yourself: The Rise Of The Independent Music Industry After Punk

Machen wir uns nichts vor: Heute geht es für viele Bands nur um die schnelle Karriere. Idealismus ist für sie ein Fremdwort. Früher war das nicht so. Vor knapp 30 Jahren machten sich viele Musiker die Punk-Explosion zunutze, produzierten kompromisslose, aber verdammt gute Musik und veröffentlichten sie auf eigene Faust über Vertriebskanäle im Untergrund. Es wardieGeburtsstunde des wahren „Indie“. Wie unkompliziert diese zu Werkegingen, lässt sich hervorragend am Beispiel der Naffis erklären. Sie nahmen in Manchestereine klasse Single mit hypnotischem Beat und schrägen Funk-Partikeln auf und schienen, wie man im Musikindustrie-Deutsch so schön zu sagen pflegt, „vor einergrollen Zukunft zu stehen“. Aber was tat die Band? Löste sich nach einer Single gleich wieder auf! Den Machern des akribisch forschenden Soul-Jazz-Labels ist das aber nicht entgangen, deshalb erscheint die Naffis-Nummer jetzt auf dieser sensationell guten Compilation. Mit ihrer Hilfe lässt sich all das in Rohform nachvollziehen, was heute wieder als heil? und hipgilt. Man feiertein Wiederhören mitden kurzzeitig formidablen Flys aus Coventry, die mit „Love And AMolotov Cocktail“ einen echten Punk-Klassiker hingezaubert hatten. Oderwie wäre es mit einem Herren, der wenig später mit weißem Mainstream-Soul reüssierte? Wenn man sich anhört, mit welcher Inbrunst Mick Hucknall seinem frühen Idol Johnny Rotten als Sänger der Frantic Elevators nacheifert, mag man es kaum glauben, dass derselbe Kerl für Simply Red verantwortlich ist. Wer überdies den ein oder anderen „Hit“ braucht, wird auch nicht enttäuscht. Bekanntere Arbeiten der Suzzcocks, Swell Maps und von Throbbing Gristle runden dieses prima geschnürte Paket angemessen ab. Zugreifen! »>

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