Doghouse Roses :: Kurzgeschichten
Drogensucht, Knast, Ehedramen: Der Troubadour aus Virginia hat allerhand mitgemacht in seinen bisher 46 Lebensjahren. Vor allem aber hat er uns eine Reihe großartiger Platten im Spannungsfeld zwischen Country und Rock, Bluegrass und Blues geschenkt, in denen er die ewigen Topoi des Unterwegsseins und des Heimkommens, gern auch semi-autobiografisch, durchdekliniert. Speziell die Alben seit seiner „Wiedergeburt“ 1995, seit TRAIN A COMIN‘ also, seien an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich all jenen ans Herz legt, die Townes van Zandt, Guy Clark oder‘ Butch Hancock – to name just a few – schätzen. Wie sie ist Steve Earle ein Geschichtenerzähler – immer schon gewesen. Die Überraschung, dass er jetzt als Dichter reüssiert (selbstverständlich im uramerikanischen Genre der short story), hält sich da natürlich in Grenzen. Ebenso wenig vermag es zu erstaunen, wie Earle die Sache angeht: lakonisch, unsentimental, dabei scharf beobachtend, entwirft er unter die Haut gehende Szenarien, die einen am Ende mit offenem Mund dasitzen lassen. Oder mit Tränen in den Augen. Oder mit einem Lächeln. Die Titelgeschichte thematisiert die Drogensucht eines glücklosen Countrysängers namens Bobby Charles, in „Jaguar Dance“ begegnen wir Earles literarischem Alter Ego „The American“. Der schmuggelt per Flugzeug Drogen von Mexiko in die Staaten, legt auf der Flucht eine Bruchlandung hin und muss sich zusammen mit anderen armen Teufeln von Schleppern im Lkw über die Grenze bringen lassen -was in einer furchtbaren Tragödie endet. Um Leben und Tod, um Liebe und Hass, um Stolz und Würde, um die essenziellen Dinge also geht es in diesen elf Geschichten, die viel von der Klarheit und der stillen Weisheit uralter Legenden besitzen. „A magnificent fiction debut“, behauptet der Verlag kann man so sagen.
www.steveearle.com
www.randomhouse.co.uk
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