Drenge

Undertow

Infectious/[PIAS] Coop/Rough Trade 3.04.2015

Grunge, der das Flanellhemd bügelt, faltet und in den Schrank legt: durchdacht und angekommen.

Drenge“ ist Dänisch und heißt „Jungs“. Vor zwei Jahren waren sie das auch noch – die Brüder Rory und Eoin Loveless. 2013 brachten sie als Drenge ihr gleichnamiges Debüt heraus. Sie sangen über pubertäre Problemchen und krude Spinnereien, die klangen wie beim Horrorfilm-Gucken im Teeniezimmer erdacht. Heute sind die Brüder aus den englischen Midlands noch immer Anfang 20. Doch: Ihr zweites Album klingt erwachsener, dafür sind zweite Alben ja auch da.

Der Sound von UNDERTOW ist geschliffener, wirkt weniger drauflosgespielt. Stellenweise vertreiben ruhige Klangarrangements die Schmuddelgitarren. Mehr Post-Grunge, aber ohne sich anzubiedern. Songs wie „Standing In The Cold“ oder „Undertow“ kommen dabei so abgeklärt daher, dass man sich fast ein wenig Jugendzimmer-Atmo zurückwünscht.