Drugstore – White Magic For Lovers :: Flockig
Es gibt Leute, die gerne unterhalten. Es gibt Leute, die sich gerne unterhalten lassen. Wer zwischen diesen Polen oszillieren kann, ist jemand, der sich gerne unterhält. Der auch traurige Geschichten mit einem gewissen Lächeln erzählen kann. Der sich begeistern läßt und anschließend begeistert von seiner Begeisterung erzählen kann. Inspiration ist das Fremdwort für Begeisterung, und Isabel Monteiro ist inspiriert. Deshalb macht es Spaß, ihr auf WHITE MAGIC FOR LOVERS zuzuhören. Und wenn man sich ein kleines bißchen mit ihr freuen kann, dann ist die Single „El President“ das bessere „Creep“, ist „Song For Pessoa“ das bessere „The First Cut Is The Deepest“(und entwickelt sich aus dem Riff von Marillions „Easter“). Nicht nur die dreiköpfige Band hält ihr derweil den Rücken frei, auch Kollegen lassen sich gerne einladen: Thom Yorke von Radiohead sollte ihr auf der Single gesanglich assistieren, zum Dank reicht sie ihm das Wasser das ist kein Duett, sondern ein Duell. Der Rest ist flockiger Folk und kristallklarer Rock, ist Jamsession und Pop. Ist ein klitzekleines bißchen Vic Chesnutt und ein noch kleineres bißchen Suede. Ist klug und sexy. Und wo wir bei „sexy“ sind: Die Versuchung ist sehr groß, das Heer der ach so sensiblen Frauen mit Gitarre, die sich wie selbstverständlich als Singer/Songwriterlnnen mißverstehen, gegen Isabel Monteiro auszuspielen schwupps, und schon sind wir erlegen. Was diese Frau auf dieser Platte an bescheidenen Kompositionen entfaltet, übertrifft alles, ich betone alles, was Verves Richard Ashcroft jemals, ich betone jemals, geschrieben haben mag. Nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil man sie beim Singen lächeln hört.
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