Duffo – Duffo
Duffo, entlaufenes Känguru aus dem riesigen australischen Freiluftgehege, fand den europäischen Rock’n’Roll-Zoo gerade angemessen für ein paar provozierende Sprünge (siehe auch ME 9/79). Er mimt den Verrückten und spekuliert auf Narrenfreiheit; manchmal glückt ihm dabei auch eine wirklich witzige Parodie. „Duff Odyssee“ zum Beispiel dürfte wohl nichts anderes sein als eine Verballhornung des berühmten „Space Oddity“-Themas von David Bowie Esq. Duffo schraubt Erhabenes auf Walkie Talkie-Banalität herunter und knödelt so penetrant, daß das Original kaum noch zu verleugnen ist. Leider ist nicht bei allen Titeln so klar zu deuten, ob Duffo (in erster Linie) Bowie oder (hin und wieder) Ian Dury nur parodiert oder in Wirklichkeit nicht doch ganz einfach imitiert. Was das Texten betrifft, setzt sich Geoff Duff jedoch unbekümmert zwischen alle Stühle. Das melodisch verbrämte „Dejame joder tu mente“ entpuppt sich als 3.24 min.-Variante der Zeile „Let me fuck your mind“ und „Rise In Your Levis“ don ‚t try to hide it – ejaculate!
– übertrifft selbst noch Dury’s Zoten. Duffo inszeniert Rock/ Pop-Kabarett; musikalisch aufbereitet, wie’s gerade kommt: bißchen Boogie, bißchen New Wave, bißchen Swing, bißchen Rock’n’Roll und bißchen Quickstep… „Guillotine Quickstep“! Duffo’s Npnsense-Scheibe – anzüglich, albern, abartig – markiert die komische Paragraph-51-Show eines lunatic, der einfach nur mal kräftig an den Gittern rüttelt.
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