Duke Special – I Never Thought This Day Would Come

Piano, Pomp und Streicher: das vierte Album von Peter Wilson.

Die Melodien sind elegisch und das Klavier wohl temperiert, der Eyeliner dick aufgetragen und die Fantasieuniform aus dem Fundus. Nein, Rufus Wainwright war diesmal verhindert. Doch Peter Wilson bedient als Duke Special eine ganze Weile schon das selbe Muster. Auch auf seinem vierten Album I NEVER THOUGHT THIS DAY WOUI.D COME, das im heimischen Nordirland bereits vor einem halben Jahr herauskam, schrammt Duke Special immer wieder gekonnt am Kitsch entlang: Sein Glück hat er östlich von Eden verloren, am Himmel sammeln sich dunkle Wolken, und im Winter werden Weisheiten gesammelt. Die vorherrschenden Themen sind Vergeblichkeit („Nothing Comes Easy“) und Vergänglichkeit („Let Me Go“), vertont wird mit viel Piano und allerhand Pomp, reichlich Streichern, einigen schnittigen Bläsern und ausdrücklich wenig Tempo. Erleichterung vom allgemeinen Leiden schafft der in diesen Kreisen unvermeidliche Ausflug ins Vaudeville („Diggin‘ An Early Grave“) oder ein Anflug schwarzen Humors („Nothing You Can Do Can Bring Me Round“). Kurz: Der von Wilson im Titelsong geäußerte Auf trag „I justwanttofeel sometbing“ wird übererfüllt. Dass die Unternehmung trotz allem nicht im Pathos versinkt, das ist durchaus eine Leistung. www.dukespecial.com