Dune – Enter Metropolis

Der EmO-ElektrO ist auch auf dem zweiten Album in erster Linie Produzentenpop, der aus viel Pathos und wenig Songwriting besteht. Nach Berlin sind sie jetzt also gezogen, die Jungspunde um Mattias Kolstrup. Kann man als Band aus der Kleinstadt schon mal machen, brachte aber offenbar nicht sehr viel: Trotz des markigen Titels scheint die große Stadt kein besonders fruchtbarer Stichwortgeber für ENTER METROPOLIS gewesen zu sein. Die Probleme sind die, die man dem Debüt noch verzieh – Düne klingen kaum nach Kreativprozess, sondern meistens nach Kunsthandwerk, nach dem gewollten und agendagemäß umgesetzten Entwurf einer Rockband des 21. Jahrhunderts. Der Gesang: irgendwo zwischen US-Rock der Fall-Out-Boy-Schule und Muse, aber immer mit expliziter Dringlichkeit. Die Keyboards: in erster Linie reichlich eingesetzt. Die Gitarren: It’s Indie Rock’n’Roll, in „Heart“ aber leider auch Bon Jovi. Die Melodiebögen: durchaus groß, aber nie Richtung Überraschung abbiegend. Den Hit, das neue „Bloodlines“ sucht man vergeblich, stattdessen gibt’s beflissene Richtung-Stadion-Schielerei mit Texten aus dem Englisch-Grundkurs-Lehrbuch.“lef ’s carry on together“ reimt sich da auf „Illusion lasts forever“ („Revolution“). Auch sonst bedienen sich Düne eifrig am Phrasenbuffet und landen damit noch unter den ohnehin nicht allzu hohen Erwartungen.