Dust Galaxy – Dust Galaxy

Wenn gar nichts mehr geht, dann macht man halt Rock. Zumindest bis zum nächsten kleinen Paradigmenwechsel im Pop. Rob Garza, eine Hälfte von Thievery Corporation (wir erinnern uns: Washington D.C., 90-er Jahre, östlich angehauchter Downbeat, dessen Genuss nach und nach durch die affirmative Rezeption von hippen Werbeagenturfuzzis verekligt wurde) hat jetzt mit seinem Nebenprojekt Dust Galaxy eine „Rockplatte“ aufgenommen. Begründung: „Ich hab ja schon immer Rock und Soul… und Sgt. Peppers und Sandinista… und überhaupt.“ Freilich schwirren auch durch diese Tracks die Sitars und die dubbigen Sounds, und der Geruch von „Lebanese Blonde“ steigt in die Nase, aber der Hauptunterschied zu Garzas Hauptband Thievery Corporation ist, dass er hier Gitarre spielt und singt, um ein ein Primal-Scream-Gefühl, circa 1997, zu erzeugen. Dass Menschen aus dem Primal-Scream-Umfeld – Brendan Lynch (Produzent), Martin Duffy und Darrin Mooney – an diesem Album mitgearbeitet haben, ist da durchaus hilfreich. Garza bemüht sich um ein bewusst simpel gehaltenes Indie-Gerocke, dem man seine (nicht vorhandenen) Punk-Wurzeln anhören soll. In Wahrheit ist das aber hübsch-belangloser designier Psychedelic-Pop mit leichtem Elektronik-Einschlag.

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