Easterhouse – Waiting For The Red Bird
Seit seinem Debütalbum CONTENDERS kennt man Andy Perry alias Easterhouse als Komponisten, Texter und Interpreten engagierter Lieder. Aber im Gegensatz zu klassischen Singer/Songwritern mit sozialer Ader und politischer Note ist Easterhouse weit entfernt von spröden Klängen in alter Protestmanier. Easterhouse verkauft seine Botschaften mit hochkaröttger Popmusik und spart dabei auch Mainstreamiges nicht aus. Mit dem, was Perry da auf WAITING FOR THE RED BIRD stimmlich bringt, kann er sich mit Black, dem guten alten Scott Walker und stellenweise auch Herrn Bowie messen. Nur geht’s ihm halt nicht um Liebe/Triebe, Herz/Schmerz, sondern um die Befindlichkeit unserer Gesellschaft. Und da steigt der 24jährige aus Manchester mit klassischem working classbackground als Revoluzzer auf die Barrikaden. Selten aber wurde einem Publikum so sympathisch fehlende Gesinnung eingetrichtert. Schließlich geht es ihm vor allem um friedliche Veränderungen. Das ist Perrys Geheimnis, weshalb man ihm – auch unter nicht Gleichgesinnten – neben der kreativen Musik zuhört. „Leute spüren die Krisen“, sagt er. „Aber sie können sie nicht richtig artikulieren für sich.“ Da setzt Easterhouse an und leistet hervorragende Arbeit.
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