Easy Star All Stars – Dub Side Of The Moon
Pink Floyd in Dub – kann das gut gehen?
Gleich die Antwort: Im Reggae geht immer noch was, wenn woanders schon die Lichter aus sind, Dark Side Of The Moon in einer handgeschnitzen Reggae-Version, heilig’s Blechle! Mit dem Original von Pink Floyd haben sie uns in den Siebzigern die Quadrophonie beibringen wollen, jenem Floyd-Werk, das so wichtig war, dass jeder Punk es drei Jahre später hassen musste. Ich kann mir Roger Waters vorstellen, wie er fassunglos vor den Boxen steht und doofe Grimassen zieht, wenn er Dub Side Of The Moon hört. Nein, dafür hat er diese Songs nicht geschrieben, dass sie einmal in so einem Singsang enden. Wir meinen: Es ist schrecklich, aber es geht. Michael G und Ticklah vom Easy Star Label haben das düstere Monument des Progressive Rock als Dub-Sinfonie in mühevoller Kleinarbeit komplett wieder aufgebaut und mit Frankie Paul, Dr. Israel und Ranking Joe ein paar ausgeschlafene Vokalisten dafür gefunden. Und siehe da: Der Lichtstrahl fällt durchs Prisma und ward in den Farben red, gold & green gesehen. „Breathe“ hat jetzt doppelt so viel Echo wie das Original, „Time“ beginnt mit einem Hahnenschrei, „0n The Run“ rollt präziserweise auf einem Drumn’Bass-Beat. Selbst der Veröffentlichungs-Termin ist sorgfältig gewählt, zum 30. Geburtstag der „echten“ Dark Side. Es ist schrecklich, und es geht, sehr gut sogar.
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