Eberhard Schoener – Spurensicherung
Schoeners Spur ist die Synthese. Mit der Verschmelzung verschiedener Stile, z.B. elektronischer Sounds und Country-Musik, fing er vor zehn Jahren an. Dann verband er die Musik unterschiedlicher Kulturen und Kulturepochen: Klassik und Rock, Elektronik und balinesische Musik, europäische Romantik und amerikanische Großstadt-Realität.
Sein Ziel war, nichts nur nebeneinanderzustellen, sondern alles ineinanderfließen zu lassen. Dafür mußte er Anknüpfungspunkte finden, an denen sich die Musiken magisch berührten. Meistens fand Schoener diese Punkte, und so wurde, je mehr Elemente er zusammenfügte, auf seinen Platten der Ansatz einer „Weltmusik“ sichtbar; ein Thema, an dem auf andere Weise auch David Byrne, Brian Eno oder Holger Czukay arbeiten.
SPURENSICHERUNG: Vor allem die vier langen Instrumental-Titel sind ein großer Wurf, eine erstaunliche Integration von Klassik, Rock und Elektronik. Dazu Elemente aus dem Jazz und aus Musiken der Dritten Welt.
Vier kurze Titel mit Gesang auf dieser LP gefallen mir nicht. Die Stimmen wirken unecht, überkünstelt. Die Musik dahinter ist besser, zum Teil mit starker Dynamik. „Systeme etwa hat ein merkwürdiges Gesangs-Arrangement und einen noch merkwürdigeren Text. „Wenn wir jetzt alle einen kühlen Kopf bewahren, ist der Krieg in diesem unserem Lande vielleicht vermeidbar“, wispert eine Stimme. Science fiction für Kinder, Kraftwerk für Anfänger. Schoeners Stärke liegt woanders.
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