Egoexpress – Hot Wire My Heart

Das wird dann aber schon noch typischer, oder? Wird man doch mal fragen dürfen, wenn einem der Egoexpress beim Opener „Aranda “ so folkelektronisch um die Nase fährt, daß einem ganz März wird. Ja, auf jeden Fall, das wird. Egoexpress bleiben Egoexpress, so trocken, phantastisch in engen Grenzen, funky DirtTechHouse on top, daß man sich wünscht, daß sie nach Dirk von Lowtzows „Es muß immer weiter gehen …“ jetzt auch mal Peter Bruggervon den Sportfreunden sampeln – mit: „Du mußt es laut anhören!“ On repeat. Weil’s wahr ist. Tatsächlich gibt es auf Hot Wire My Heart aber gar keine Samples mehr. Alles selbst zurechtgedreht. Dem Beat Starship-Trooper-Monster-Beine gemacht. Den Frosch eigenhändig gewürgt. Bei Track drei, „Knartz IV“, gehen Mense Reents und Jimi Siebeis dann schon so dermaßen in die Vollen, stehen da so unten im Hof und schmeißen solche Steine an die Scheiben des Schlafzimmer-Studios von Daft Punk. Dabei wohnen die doch gar nicht mehr… Egal. „Oh mygodit’s technomusic“. näselt es mitten hinein in dieses Monster aus Click-Groove und Sägezahnsägen. Ja, und das macht Spaß, weil das Verlangen aus Kindertagen, im Dreck zu spielen, geblieben ist. Wer da immer noch zögert, den bekommt der Egoexpress mit Pop, mit einer gepfiffenen Zweiton-Melodie, mit so derbe catchy Momenten, in denen ein ohnehin ziemlich radikal groovender Beat auf noch radikaler umschaltet. Ohne Vorwarnung. Techno ist: an und aus. Und dann aber an und an und noch anner. Und Hot Wire My Heart ein Beweis dafür, daß der auch nie mehr ganz weggehen wird. In diesem Fall: darf. VÖ: 8.8.

www.egoexpress.de