Ein berühmter, toter Rockstar

Low-Budget-Filme sind prima, Low-Budget-Filme sind fein. Oder auch nicht. Etwa wie the rainbow bridge (Edel, 2,5 , 1970 abgefilmt von Chuck Wein. Die Story: Schauspielerin Pat Hartley reist nach Maui auf Hawaii, um dort eso terisch beseelte Hippie-Kommunarden zu treffen. Da wird dann gesurft, meditiert, gelabert, und irgendwann taucht Jimi Hendrix auf, der gegen Ende des Filmes ein 17-minütiges Konzert am Vulkan Haleakala gibt. Aber nicht, ohne vorher von Hippie-Labersäcken zugetextet zu werden, was nur mittelmäßig unterhaltsam ist, liebe cosmic brothers and sisters. Hendrix‘ Kurzkonzert ist sehens- und hörenswert, was auf den Rest des Filmes schlichtweg nicht zutrifft. Ohne diesen berühmten, toten Rockstar wäre the rainbow BRiDGEgarantiert längst in Vergessenheit geraten. Etwaige Marktschreiereien, dieser Film sei „Kult“, darf man also getrost ignorieren . Er ist es nicht. Als bizarres Zeitdokument geht er schon eher durch, was ihn aber auch nicht besser macht. Der berühmte, tote Rockstar steht selbstverständlich auch im Mittelpunkt von [IMI hendrix -THE uncut STORY (Passport/ Edel 3,5): eine nicht lizenzierte Biografie mit drei Stunden Spielzeit auf drei DVDs. Nicht lizenziert heißt: Man kann Jimi zwar sehen, aber seine Musik nicht hören, was sehr bedauerlich ist. Dafür erfährt man aus mehr oder minder berufenen Mündern so ziemlich alles über Jimis harte Kindheit in Seattle, seine Jahre als Tourmusiker, seinen Umzug nach London, die anschließende Weltkarriere und das bittere Ende in einer Londoner Wohnung, alles kommentiert von Familienmitgliedern und Musikerkollegen, darunter Prominenz wie B.B. King, Kim Fowley, John McLaughlin, Bob Weir, Jeff Beck und Pete Townshend. Im Rahmen des Möglichen ein recht gelungenes Porträt, auch wenn der Satz „he wasa real genius“ ein wenig zu oft fällt. Natürlich war Hendrix ein .genius“, aber wer Beweise dafür braucht, sollte zuallererst seine Musik hören. Und die bietet THE UNCUT STORY eben nicht. >» www.passportproductions.com/video