Electric Revolution – Tony Palmer :: Electric Revolution

Gleich zu Anfang möchte ich feststellen, dass der Titel „Electric Revolution“ nichts als eine leere Versprechung ist. Man hätte das 222 Seiten umfassende Buch besser „Show Revolution“ getauft, denn den Showstars, wie Dusty Springfield, Sandy Shaw, Sacha Distel, Tom Jones um nur einige zu nennen, wird viel Platz eingeräumt, der sich hätte besser verwerten lassen. Tony Palmer ist bestrebt bei den einzelnen Stars, den jeweiligen Politischen oder soziologischen Standpunkt aufzudecken. Doch es geschieht kleinkariert, wenn nicht sogar laienhaft und wirkt manchmal direkt peinlich. Die Aussprüche, die er den Stars in den Mund schiebt, klingen zu gewollt und abgedroschen, wenn z.B. Petula Clark (!?) über Jimi Hendrix sagt: „Eine einzige Verlade“. Nur selten gelingt es ihm, klare sachbezogene Argumente ins Feld zu führen, wenn z.B. von „Soul“ die Rede ist. Doch der unterprivilegierte Status der farbigen ArneBärmeier & Nikel Preis DM 16,- riskanter, bietet sich auch geradezu an, sich als Fürsprecher einer Minderheit darzustellen. Ans Kreuz würde er sich aber deshalb nicht schlagen lassen, der Herr Palmer. Die jenigen, welche ein flott geschriebenes Buch erwarten, sehen sich enttäuscht, wenn nicht gar bös hintergangen. Es ist vom Showgeschäft die Rede und der damit verbundenen Manipulation. Doch der Verfasser manipuliert selber, mit den gleichen leicht durchschaubaren Argumenten. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob das Original „Born Under A Bad Sign“ ebenso flach geschrieben ist, oder ob es nur an der Übersetzung mangelt. Wenn man diese ganzen Punkte in Betracht zieht und noch dazu den Preis von DM 16, – so ist die unangenehme Überraschung perfekt. Es gibt bessere Taschenbücher, die sich dieses Themas annehmen und viel billiger sind. Wenn das kein Argument ist.