Witzige Menschen, oder witzige Bands oder witzige Songs, glänzen durch ihren fantastischen gesellschaftlichen Unterhaltungswert. Aber was passiert, wenn man den Bogen der Witzigkeit überspannt und es zu jeder Zeit ungebremsten ungefilterten Witz regnet? Es fängt an zu nerven. Ähnlich verhält es sich mit Electric Six. Ihre ersten Songs (damals noch unter dem Bandnamen The Wildbunch] und auch ihr erstes Album fire überzeugten noch durch satirische Texte und eingängigen Disco-Punk („Dance Commander“), „Gay Bar“ etc.), auch wenn es mal unter die Gürtellinie ging. Das neue und mittlerweile dritte Album von Electric Six, switzerland (die Schweiz ist ihrer Meinung nach das perfekte Landl, ist wieder das Gleiche in Grün, nur mit einem faden Nachgeschmack. Die Texle handeln unter anderem von Party („I Buy The Drugs“), Frauen („Infected Girls“). uns („Germans in Mexico“), dazu Discostyle, Dick Valentines energischer Leadgesang mit Falsetteinlagen, alles dabei. Nur möchte man das Album nicht am Stück hören müssen. In kleinen Portionen unterteilt, kommt sogar der anfangs erwähnte Unterhaltungswert durch. Aber nervtötend oder nicht, es hat immer noch Ohrwurmqualität. Wer einmal die Single „I Buy The Drugs“ gehört hat, kriegt sie den ganzen Tag über nicht mehr aus dem Kopf. Tatsache.