Elektrons – Red Light Don’t Stop

Kennt jemand die Unabombers? Luke Cowdrey und Justin Crawford? Wahrscheinlich am ehesten Leute,die sich öfter mal in Manchester aufhalten und am letzten Samstag im Monat einen zentral gelegenen Club namens „Music Box“ entern, wo Cowdrey und Crawford seit den späten 90er-Jahren eklektische Partys unter dem Namen „Electric Chair“ feiern. Wo sich die unterschiedlichsten Leute einfinden, die am liebsten zu schwarzer Clubmusik aus allen Jahrgängen feiern. In Großbritannien und in vielen anderen Gegenden ist dieses DJ-Duo bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Hierzulande sind sie noch nicht einmal graue Mäuse. Das könnte und muss sich nun aber ändern, denn was die beiden Herren unter dem Namen Elektrons mit Red Light Don’t Stop in die Welt gesetzt haben, dürfte am Ende des Jahres in den Bestenlisten vieler Dance-affiner Maniacs auftauchen. Cowdrey und Crawford haben eine Reihe von (noch) unbekannten Sänger(inne)n am Start,die zwischen Curtis Mayfield und Loleatta Holloway so ziemlich alle Stimmlagen im Griffnähen. Dazu machen unsere beiden Partymacher mit wenigen Fingergriffen lautstarken und boombasstischen Alarm, der durchaus Ähnlichkeit mit dem derauch Manchester-erfahrenen Chemical Brothers hat. Aber hier klingt es nicht so, als wolle gleich jemand den ganzen Block abreißen. Gefühl, bitte! Elektrons mögen es intim und kuschelig und machen Musik, die zuerst im dirty basement funktionieren soll. Los geht’s mit der Fanfare „Get Up“, in der neben knackigen Bläsern auch der Rap von Soup (Jurassics) den Hintern anschiebt. Danach wird es schon mal weniger reißerisch, kommen Einflüsse von Missy Elliott. M.I.A., Bugz In The Attic und Rae & Christian zum Tragen. Aber immer möchte man vor Begeisterung am liebsten die Ampelschaltung verändern. Oder zumindest dafür sorgen, dass Rot immer Vorfahrt hat.

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