Element Of Crime – An einem Sonntag im April :: Stimmungsvoll – Wahre Gefühle von Element Of Crime
„An einem Sonntag im April“: Wenn es draußen anfängt zu tröpfeln und das Telefon schweigt, ist diese dritte deutsche Platte von Element Of Crime der richtige Klangteppich für wunderbare Wehmut am Wochenende. Das Konzept der Berliner Band ist das gleiche geblieben: Sanfte Melancholie gebettet in Lieder, die taumeln zwischen Folk und Chanson, in denen die verzerrte Gitarre genauso gut aufgehoben ist, wie Akkordeon, Cello und Trompete. Lieder zum Zuhören, Musik, die Worte transportiert, die sich angenehm von den üblichen deutschen Botschaften und plumper Gefühlsduselei distanzieren. Sänger Sven Regener erzählt Geschichten, schlicht, aber ergreifend, malt Stimmungen, die jeder kennt, aber niemand so je gehört hat.
„An einem Sonntag im April“ ist keine trübsinnige Platte, auch wenn die Berliner Band in der Beschreibung ihres Werkes seit 1985 derlei Attribute schon fast gepachtet hat. Die neue Liedersammlung aus Kreuzbergs Hinterhöfen ist stimmungsvoll und tiefgründig, behandelt alltägliche Ängste und durchschnittliche Frustrationen mit Herz und Verstand, läßt Raum für eigene Gefühle, — und die fallen einem beim Zuhören sofort ein. Ganz nebenbei gelingt es dabei auch noch mit einem Lied wie „Unter Brüdern“ einen Beitrag zu Deutschlands verhaßtestem Thema zu liefern, der ohne überstrapazierte Klischees ins Nervenzentrum trifft. Dazu wird die Musik dann auch mal ungewohnt wütend. Die Symbiose von Wort und Musik funktioniert allerdings nicht nur hier perfekt.
Manchmal wird es ihm zuviel, so Regener, immer nur über seine Texte sprechen zu müssen. Die Musik sei genauso wichtig für das Gesamtbild. Man kann ihm da nur folgen. Daß Element Of Crime, seit sie beschlossen hoben, nur noch deutsch zu singen, wachsende Erfolge feiern dürfen, liegt eben nicht nur daran, daß man ihre Texte besser versteht. Sondern daran, daß sich Musik und Sprache dabei gefunden haben, als seien sie schon immer füreinander bestimmt gewesen. „An einem Sonntag im April“ ist ein weiterer Beweis dafür. Nur gut, daß sich dabei nicht viel verändert hat: Denn davon kann man nie genug kriegen.
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