Eve – Ruff Ryders First Lady

Ruff Ryders First Lady

RUFFRYDERS/INTERSCOPE/MOTOR/UNIVERSAL

Frauen haben im amerikanischen Rap-Business nach wie vor einen schweren Stand. Abseits von Ausnahmeerscheinungen wie Missy Elliott schaffen es nur wenige Künstlerinnen sich von den Vorgaben ihrer männlichen Kollegen zu emanzipieren. Philadelphias Rap-Queen Eve Jihan Jeffers, die nach ihrem Ausscheiden bei Dr. Dres Aftermath-Label bei der New Yorker Ruff-Ryders-Posse eine neue Heimat gefunden hat. gelingt es auf ihrem Debütalbum teilweise gut, aus diesem vorprogrammierten Kreislauf auszubrechen. Von den zwölf Stücken erreicht sie bei gut der Hälfte Ergebnisse, die weit über dem Durchschnitt liegen. Mit Unterstützung von DMX.The Lox, Drag-On und Beanie Siegal überzeugt sie in Stücken wie „Let’s Talk About“ und „Philly, Philly“, einer ambivalenten Hymne an ihre Heimatstadt, mit galant arrangierten Beats

und Grooves. Darüber legt sie ihre gewitzten Reime mit dermaßen viel Nachdruck, dass sie manchmal fast über das Ziel hinausschießt. Der mit Abstand beste Track, „Ain’t Cot No Dough“, entstand in enger Zusammenarbeit mit Missy Elliott, mit der sich Eve einige elektrisierende Reimduelle liefert. Nach diesem glitzernden Höhepunkt verliert die First Lady dann leider ein wenig den Faden. Mit Tracks wie“Love Is Blind“ und dem aggressiven „Dog Match“ liefert sie leider nur noch musikalische Durchschnittsware ab, die die guten Ansätze der ersten Hälfte in den Hintergrund drängt. Ob Eve wirklich mehr als eine weitere, schnell verglühende Sternschnuppe am Rap-Firmament ist, muss die Zukunft zeigen. Die richtigen Ansätze sind da, sie müssten nur konsequenter genutzt werden.